Potenziale freisetzen (Juli 2017)
Wenn
unsere
Welt
im
Chaos
versinkt,
weckt
das
oft
schlafende
Teile
unseres
Unterbewusstseins.
Wir
sind
mehr
auf
uns
selbst
gestellt
und
richten
unseren
Fokus
auf
das
wirklich
Wesentliche
im
Leben
und
lernen,
unser
Potenzial,
unsere
ungeahnten
Kraftreserven
(Talente,
Fähigkeiten,
Ausdauer
und
eine
Kreativität,
die
uns
zuvor
unbekannt waren), frei zu setzen.
Warum das so ist?
Weil
wir
in
Krisen
meist
eingeschränkt
sind,
was
bedeutet:
Wir
müssen
ohne
unsere
gewohnten
Ressourcen
auskommen,
wir
haben
weniger
Geld,
weniger
Gesundheit,
weniger
Freunde
usw.
zur
Verfügung.
Wir
lernen,
mit
weit
weniger
Mitteln
als
gewohnt
zurecht
zu
kommen
und
werden
gefordert,
über
uns
hinaus
zu
wachsen.
Daraus
ergeben
sich
oft
ganz
neue,
förderliche
Perspektiven
für
unser
weiteres
Leben.
Wie
kann
das
konkret
aussehen?
Eine
Krankheit
z.B.
kann
uns
dazu
führen,
unsere
Gesundheit
mehr
zu
schätzen
und
durch
diese
Erkenntnis
ganz
neue
Wege
zu
gehen
(z.B.
die
Ernährungsweise
zu
ändern).
Viele
Menschen,
die
einen
Herzinfarkt
überstanden
haben,
haben
ihrem
Sein
danach
eine
andere
Richtung
gegeben.
Sie
erkannten,
dass
sie
mit
ihrem
Leben
recht
sorglos
und
unbewusst
umgingen.
Seitdem
sehen
sie
jeden
einzelnen
Tag
als
ein
wertvolles
Geschenk
an
und
gestalten
ihr
Dasein
weitaus
bewusster
und
erfüllter.
Herbert
von
Karajan
soll
nach
einer
neunstündigen
Operation
gesagt haben:
„Ich
sehe
die
Dinge
nun
ganz
anders.
Ich
weiß
jetzt,
dass
Gesundheit
keine
Selbstverständlichkeit
ist.
Jeder
Tag
ist
ein
Glücksfall. Ich genieße jede einzelne Handlung, jeden Bissen Brot, jeden Blick aus dem Fenster.“
Wir sehen also:
Scheinbare
Gegensätze
wie
eine
Lebenskrise
und
Lebensglück
müssen
einander
nicht
ausschließen,
sondern
sie
können sich hervorragend ergänzen, da sie uns gemeinsam als Persönlichkeiten wachsen lassen.
Schreiben
wir
uns
das
auf
einen
Zettel
und
hängen
ihn
gut
sichtbar
an
die
Wand,
damit
wir
es
jeden
Tag
vor
Augen
haben.
Auch
in
der
Natur
gibt
es
solche
Gegensätze:
Tag
und
Nacht,
Sommer
und
Winter
oder
Sonne
und
Regen.
Sowohl
der
Winter,
als
auch
der
Sommer
haben
ihre
eigenen
Qualitäten
und
sollten
nicht
miteinander
verglichen
werden.
„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“
(Sören A. Kierkegaard)
Jerry
Coffee
war
während
des
amerikanisch-vietnamesischen
Krieges
7
Jahre
lang
in
Kriegsgefangenschaft.
Er
wurde
geschlagen,
hungerte
und
verbrachte
lange
Zeit
in
Einzelhaft.
Anstatt
an
diesem
Umstand
zugrunde
zu
gehen,
nutzte
Coffee
die
Einzelhaft,
um
sich
und
Gott
näher
kennen
zu
lernen.
Er
ging
vor
seinem
geistigen
Auge
die
Begegnungen
mit
anderen
Menschen
aus
der
Vergangenheit
durch.
Durch
Selbstreflexion
wurde
er
empathischer,
nahm
sich
selbst
an
und
entwickelte
ein
tiefes
Verständnis
für
sich
und
andere
Menschen.
Ohne
seine
Kriegsgefangenschaft
wäre
er
nicht
der
liebevolle,
warmherzige
und
hoch
spirituelle
Mensch,
der
er
heute
ist.
Das, was zuerst als Problem galt, war für einen anderen Lebensbereich eine Bereicherung.
„Krisen
sind
wie
Messer:
Sie
können
uns
nutzen
oder
schneiden,
je
nachdem,
ob
wir
sie
am
Griff
oder
an
der
Klinge
anfassen.“
(Unbekannt)
Ich
selbst
fasste
in
keiner
anderen
Zeit
so
viele
neue
Entschlüsse,
wie
während
meiner
Lebenskrise.
Ich
lernte
meine
Grenzen
kennen,
erfuhr,
wie
belastbar
ich
war,
was
ich
wirklich
wollte
und
was
ich
tun
musste,
um
es
zu
erreichen.
Ist
schon
komisch,
was
ich
bis
dahin
von
mir
selbst
noch
nicht
wusste.
Es
war
so,
als
erwachte
ich
aus
einem
tiefen
Dornröschenschlaf.
Ohne
eine
schwere
(jedoch
nicht
lebensbedrohliche)
Krankheit
in
meinem
Leben
hätte
ich
mich
z.B.
nie
der
Homöopathie
zugewandt,
die
mir
eine
große
Hilfe
ist
(Wissenserweiterung).
Mir
wurde
klar,
dass
ich
nicht
nach
meinen
körperlichen
und
seelischen
Bedürfnissen
gelebt
hatte,
was
dazu
führte,
dass
ich
heute
mehr
für
meine
Gesundheit
tue
und
auch
ganz
allgemein
meine
Prioritätenliste
überarbeitet
habe.
Ohne
Krise
wäre
mir
das
nicht
klar
geworden,
denn
kaum
jemand
denkt
an
seine
Gesundheit,
solange
es
ihm
gut
geht.
Durch
meine
scheinbar
ach
so
schlimmen
Erfahrungen
kann
ich
heute
anderen
Menschen
eine
Hilfestellung
geben,
die jetzt vielleicht das durchmachen, was ich auch erleben durfte.
„Aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
Die
Annahme,
man
sei
nichts
wert,
kann
z.B.
dazu
beitragen,
den
eigenen
Wert
zu
erkennen.
Krisen
können
uns
aus
der
Gleichgültigkeit
reißen,
uns
vor
Augen
führen,
dass
wir
unsere
Herzenswünsche
vernachlässigt
haben
und
sie
künftig
wichtiger
nehmen
sollten.
Jede
Krise
kann
eine
unbezahlbare
Hilfe
sein,
mehr
über
sich
selbst
zu
erfahren,
dass
der
Sinn
des
Lebens
vielleicht
doch
ein
anderer
ist
als
bisher
angenommen,
dass
es
Zeit
ist,
aus
alten
Gewohnheiten
auszubrechen,
die
uns
nicht
gut
tun
und
zur
Krise
geführt
haben.
All
das
sind
wichtige
Lehren.
Und
Hand
aufs
Herz:
Ohne
die
schlechten
und
erfolglosen
Erlebnisse
in
unserem
Leben
würden
wir
die
guten
und
erfolgreichen
Tage
bestimmt
nicht
so
sehr
zu
würdigen
wissen.
Wenn
wir
wissen,
was
Regen
ist,
können
wir
den
Sonnenschein
noch
viel
mehr
genießen.
Würde
die
Sonne
365
Tage
im
Jahr
scheinen,
dann
wäre
das
nichts
Besonderes
mehr.
An
das
Salz
in
der
Suppe
denken
wir
erst,
wenn
es
fehlt.
Nur
jemand,
der
schon
einmal
auf
dem
Fußboden
schlafen
musste,
schätzt
ein
Bett
richtig.
Wir
würdigen
eine
leckere
Mahlzeit
umso
mehr,
wenn
wir
gehungert
haben.
Und
erst
wenn
der
Brunnen
trocken
ist,
schätzt
man
das
Wasser.
Wir
vergessen
in
unserer
Alltagshektik oft, dass es so viele Dinge wertzuschätzen gibt, die wir als selbstverständlich erachten.
„Der
Weg
durch
die
Wüste
ist
kein
Umweg.
Wer
nicht
das
Leere
erlitt,
den
bändigt
auch
nicht
die
Fülle,
wer
nie
die
Straße
verlor, würdigt den Wegweiser nicht.“
(Friedrich Schwanecke)
Die
Liste
der
versteckten
Chancen,
die
wir
in
Krisen
finden
können,
ließe
sich
endlos
lang
fort
führen.
Ich
für
meinen Teil kann sagen, dass ich ohne meine brenzligen Krisenzeiten heute weniger lebensfähig wäre.
„Wer sich niemals an einer Kerze verbrannt hat, wird mit Sicherheit im Feuer umkommen.“
(Jörg Erdmannsky)
Eine
Palme
beschwerte
sich
beim
lieben
Gott,
dass
sie
auf
steinigem
Boden
wachsen
müsse.
All
die
anderen
Palmen
wuchsen
auf
weicher
Erde
und
konnten
deshalb
ihre
Wurzeln
viel
leichter
nach
unten
ausdehnen.
Sie
hatten
nicht
das
Problem,
ihre
Wurzeln
mühselig
um
all
die
Steine
zu
winden.
Eines
Tages
brach
ein
starker
Sturm
aus.
Er
war
so
heftig,
dass er alle Palmen aus der Erde riss. Nur die Palme auf dem steinernen Boden nicht, weil ihre Wurzeln kräftiger waren.
Übertragen
auf
das
menschliche
Leben
bedeutet
dies,
dass
Krisen
uns
zwar
unter
Druck
setzen,
aber
dass
wir
dadurch
auch
gefestigter
durchs
Leben
gehen
können.
Scheinbare
Probleme
sind
wie
die
Gewichte
in
einem
Fitnesscenter. Indem wir sie anpacken und stemmen, stärken sie uns.
Herzlichst, Eure Anke