Gehe ins Vertrauen (Teil 1) (01/2019)
Wenn
unser
Leben
aus
den
gewohnten
Bahnen
fällt,
wir
plötzlich
in
der
totalen
Ungewissheit
fest
stecken
und
wir
im
Außen
alles
Menschenmögliche
unternommen
haben,
es
aber
nicht
gefruchtet
hat,
dann
befinden
wir
uns
in
der
Angstschwingung.
Es
ist
fast
so,
als
ob
wir
nackt
da
stehen
würden
und
den
Umständen
hilflos
ausgeliefert
wären.
Aber
diese
„Nacktheit“
bzw.
diese
scheinbare
Hilflosigkeit
ist
nichts
Schlimmes
und
wir
sollten
sie
nicht
gleich
bedecken.
Wir
sollten
sie
annehmen
und
darauf
vertrauen,
dass
sie
ihren
Sinn
hat,
dass
sie
uns
zu
etwas
führen
kann,
was
uns
in
unserer
Entwicklung
vorwärts
bringt.
Es
geht
in
solchen
Situationen
darum,
Vertrauen
zu
entwickeln.
Vertrauen
haben
bedeutet
eine
ungewisse
Lage
durch
Zuversicht zu
meistern.
„Das Vertrauen vermag alles, es bewirkt Wunder.“
(Theresia von Lisieux)
Hand
aufs
Herz:
Wann
sonst
ergibt
sich
die
Möglichkeit,
Vertrauen
zu
lernen?
Für
gewöhnlich
ist
man
erst
dann
dazu
bereit,
wenn
man
jegliche
Kontrolle
über
das
Leben
verloren
hat.
Die
Umstände
des
Lebens
lassen
uns
in
kritischen
Lebenssituationen
gar
keine
andere
Wahl,
sie
fordern
uns
geradezu
auf,
dem
Leben
Vertrauen
entgegen
zu
bringen
–
und
erst
wenn
das
geschafft
ist,
leben
wir
wirklich
angstfrei.
Werfen
wir
einen
Blick
auf
die
Naturvölker,
stellen
wir
fest,
dass
sie
glücklicher
leben
als
zivilisierte
Menschen.
Und
das
obwohl
sie
weniger
Luxus
zur
Verfügung
haben.
Wie
kommt
das?
Ganz
einfach:
Sie
vertrauen
dem
Kreislauf
des
Lebens.
Im
Gegensatz
zum
westlichen
Menschen,
der
stets
auf
Kontrolle
aus
ist
und
sich
gegen
alles
Mögliche
und
Nichtmögliche
versichert,
vertrauen
Naturvölker
unbeirrt
dem
Lauf
der
Dinge,
ganz
egal,
wie
die
äußeren
Umstände
auch
sein
mögen.
Und
jeder
liebt
und
genießt
es,
wenn
ihm
Vertrauen
geschenkt
wird
–
das
Leben
ist
da
nicht
anders.
Ohne
Ausnahme
wir
alle
sind
mit
Vertrauen
auf
die
Welt
gekommen,
jedoch
sind
Kinder
„unbewusst
im
Vertrauen“.
Als
Erwachsener,
nach
zig
unterschiedlichen
Erfahrungswerten,
obliegt uns die Aufgabe, zu lernen dem Leben BEWUSST zu vertrauen.
Ich
sage
nicht,
dass
das
ein
leichtes
Unterfangen
ist,
aber
es
ist
definitiv
möglich
und
in
Krisenzeiten
absolut
NOT-wendig,
wie
ich
aus
eigener
Erfahrung
weiß!!!
Mir
selbst
hat
der
Glaube,
dass
immer
alles
gut
ausgeht,
schon
sehr
oft
geholfen
und
ohne
Vertrauen
wäre
ich
während
meiner
Krise
ganz
sicher
untergegangen.
Wenn ich weiß, dass ich alles Menschenmögliche getan habe, um eine Situation zu meistern, dann lasse ich sie
los
und
gehe
davon
aus,
dass
zum
richtigen
Zeitpunkt
die
richtigen
Leute,
die
helfende
Hand,
der
passende
Einfall
usw.
auftauchen
werden.
Ich
sage
mir:
„Das
Leben
besteht
aus
Momenten
und
der
folgende
Moment
entsteht
aus
dem
gegenwärtigen
Moment
heraus.
Ich
richte
meine
Aufmerksamkeit
nicht
angstvoll
auf
den
kommenden
Moment,
sondern
bin
voll
und
ganz
im
jetzigen
Moment,
ich
nehme
ihn
intensiv
wahr,
umarme
ihn
und
genieße
ihn.“
Wenn
man
das
Ganze
so
handhabt,
lieber
Leser,
dann
kann
man
gar
keine
Angst
entwickeln, dann ist man voll und ganz im Vertrauen und traut sich nach jedem Sturz wieder aufs Pferd.
Im
Grunde
hat
alles
im
Leben
mit
Vertrauen
zu
tun,
es
ist
ein
universales
Naturprinzip
und
hat
nichts
mit
Naivität
zu
tun.
Sind
wir
mit
dem
Wagen
unterwegs,
vertrauen
wir
darauf,
dass
der
Reifen
nicht
platzt.
Wenn
wir
Geld
am
Geldautomaten
ziehen,
vertrauen
wir
darauf,
dass
es
kein
Falschgeld
ist.
Geben
wir
unser
Kind
im
Kindergarten
ab,
vertrauen
wir
darauf,
dass
die
Betreuer
gut
auf
unser
Kind
aufpassen
werden.
Liegen
wir
auf
dem
Operationstisch,
steigen
wir
in
einen
Bus
oder
beauftragen
wir
einen
Handwerker,
vertrauen
wir
darauf,
dass
die
Verantwortlichen
ihre
Sache
gut
machen
werden.
Wir
sehen
also:
Alles,
worauf
man
sich
einlässt,
erfordert
einen
Vertrauensvorschuss,
nichts
ist
wirklich
absolut
sicher.
Ohne
Vertrauen
wäre
man
vollkommen
aufgeschmissen
und
würde
früher
oder
später
verrückt
werden.
Manch
einer
von
uns
fordert
Garantien,
aber
das
Leben
kennt
keine
Versicherungen,
es
schützt
nur
jene,
die
sich
auf
das
Leben
einlassen.
So
etwas
wie
„Lebensversicherungen“
können
sich
nur
gewiefte
Geschäftsleute
ausdenken,
aber
es
ist
bloß
eine
Illusion.
Das
Leben
gibt
keine
Versprechen
und
keine
Garantien,
denn
dann
wäre
es
kein
Leben
mehr.
Wäre
auf
der
Welt
alles
gewiss,
dann
würde
das
Leben
seinen
Reiz
verlieren
und
unsere
Seele
könnte
nicht
atmen.
Solange
wir
Sicherheitsgarantien
fordern,
leben
wir
aus
der
Angst
heraus.
Willst
Du
wirklich
lebendig
sein,
lieber
Leser,
musst
Du
Dich
auf
das
Ungewisse
einlassen.
Damit
meine
ich
auch
die
Gefühle,
die
entstehen,
wenn
man
sich
ins
Unbekannte
wagt.
Vertraue
darauf,
dass
es
Dir
einen
Nutzen
bringt,
Dich
ohne
Sicherheitsgarantien
Neuem
zu
öffnen,
frei
nach
der
Devise:
„Springe
und
das
Netz
wird
erscheinen.“
Damit
werden
wir
zu
aktiven
Unterstützern
von
Veränderungen.
Dein
Vertrauensvorschuss,
lieber
Leser,
ist
der
„Preis“, den Du zahlst, damit aus einer neuen, unbekannten Lebenssituation etwas Schönes entstehen kann.
„Wer sich aufs Leben einlässt, kann groß rauskommen!“
(Gudrun Zydek)
Wenn
wir
eine
Krise
ablehnen,
fokussieren
wir
uns
auf
das,
was
wir
nicht
haben
wollen.
Wenn
wir
eine
Lösung
zu
erzwingen
versuchen,
fokussieren
wir
uns
wieder
auf
das,
was
wir
unter
keinen
Umständen
haben
wollen
und
verstärken
es
auf
diese
Weise
nur.
Und
so
wächst
das
Unerwünschte
immer
mehr
und
mehr.
Wir
stecken
in
einem
Kreislauf
fest,
in
dem
wir
außerhalb
des
„Gottvertrauens“
sind.
Auf
„gut
deutsch“
gesagt:
Wir
stecken
dann
im
Mangelbewusstsein
fest.
Ich
war
während
meiner
Lebenskrise
auch
an
diesem
Punkt
angelangt
und
übergab
das
Thema
irgendwann
vertrauensvoll
der
Schöpfung
-
und
fühlte
mich
gut
und
erleichtert
dabei
-
als
stünde
schon
fest,
dass
alles
zu
meiner
vollsten
Zufriedenheit
ausgehen
wird.
Ich
machte
mir
dabei
bewusst,
dass
die
Schöpfung
unendlich
viele
Planeten,
Sonnen
und
Sterne,
ganze
Galaxien,
kreiert
hat.
Was
sind
angesichts
dieser
Tatsache
schon
meine
Probleme?
Dieses
„kampflose“
Vorgehen
bzw.
Mitgehen
mit
der
Situation
hat
mich
angstfreier
gemacht.
Seitdem
bewerte
ich
meine
Lebensereignisse
nicht
nach
Erfolg
oder
Misserfolg,
sondern
habe
es
im
Laufe
der
Zeit
geschafft,
eine
innere
Gewissheit
zu
kultivieren,
dass
alles
seine
Daseinsberechtigung
hat.
In
solchen
Momenten
fließt
das
Leben
durch
uns,
wir
blühen
auf
und
sind
entspannter
und
gelassener.
Heute
frage
ich
mich
beim
Blick
zurück:
„Warum
war
ich
damals
bloß
so
in
Sorge?“
Und
auch
heute
noch
verfahre
ich
genau
so:
Immer,
wenn
mich
der
Mut
zu
verlassen
droht,
stoppe
ich
diese
Gedanken
und
sage:
„Liebes
Universum,
aus
dem
ich
hervorgegangen
bin,
hiermit
übergebe
ich
Dir
diese
ganze
Angelegenheit.“
Ich
will
dann
nichts
mehr
erzwingen,
nein,
ich
lasse
geschehen.
„Wenn nicht geschehen wird, was wir wollen, so wird geschehen, was besser ist.“
(Martin Luther)
Sicherheitsbedürfnis
kontra Vertrauen
Wir
schließen
Versicherungen
ab,
treten
politischen
Parteien
bei,
lassen
uns
impfen,
richten
uns
ein
Bankkonto
ein,
treten
einer
Religion
bei
usw.
–
all
das
tun
wir,
um
Sicherheit
zu
erlangen
und
„sargen“
somit
das
Leben
ein.
Doch
das
Leben
entlarvt
die
Annahme,
man
könne
sich
ein
schönes
Leben
auf
dem
Fundament
von
Sicherheitsdenken
aufbauen,
als
faustdicke
Lüge.
Die
Menschheitsgeschichte
lehrt
uns
immer
wieder
aufs
Neue,
dass
Sicherheitsdenken
reines
Wunschdenken
ist.
Irgendwann
erreicht
jede
Situation
den
Punkt,
an
dem
sie
sich
nicht
mehr
voraussehen
und
planen
lässt.
Es
funktioniert
einfach
nicht
auf
Dauer.
Der
Drang
nach
Sicherheit
macht
uns
neurotisch
und
sperrt
uns
ein.
Würde
eine
Blume
wie
ein
Mensch
denken,
würde
sie
sich
wahrscheinlich
wünschen,
sie
sei
eine
Plastikblume,
da
ihr
in
diesem
Zustand
weder
Wind
noch
Regen etwas anhaben könnten. Aber das wäre kein Leben mehr, es wäre nur noch ein Scheinleben.
„Man
kann
Euch
wirklich
gratulieren!
Nach
tausend
Jahren
Fortschritt
habt
Ihr
es
tatsächlich
geschafft,
dass
Ihr
nach
Hause
kommt,
Fenster
und
Türen
Eurer
Luxusherbergen
verriegelt
und
die
Alarmanlage
einschaltet,
während die Dschungelbewohner
friedlich in ihren offenen Hütten schlafen.“
(Rudi Berner)
Schon
der
römische
Geschichtsschreiber
Tacitus
lehrte,
dass
das
menschliche
Bedürfnis
nach
Sicherheit
jeder
großen
und
edlen
Tat
im
Wege
steht.
Und
überhaupt:
Was
ist
schon
sicher,
was
ist
schon
gewiss?
Materielle
Sicherheiten
lösen
sich
plötzlich
in
Luft
auf,
irgendwann
ist
nichts
mehr
da,
an
das
man
sich
festhalten
kann
und
das
Einzige,
was
einem
noch
bleibt,
das
ist
man
selbst.
Die
Einsicht,
dass
es
keine
vollkommene
Kontrolle
gibt,
kann
viel
inneren
Druck
von
uns
nehmen.
Sie
beendet
Schuldgefühle,
ständiges
Grübeln
und
die
„Opferdenke“.
JEDE
Art
von
Kontrolldenken
hat
das
Ziel,
uns
vor
etwas
zu
beschützen
und
entspringt
der
Angst.
Eine
interessante
Frage
in
diesem
Zusammenhang
lautet:
Wer
ist
es
eigentlich
genau,
der
ständig
nach
Kontrolle
strebt?
Antwort:
Unser
Verstand.
Er
ist
es,
der
auf
Sicherheit
aus
ist
und
immer
bombensichere
Zusagen
haben
will.
Ist
die
Sicherheit
nicht
gewährleistet,
erzeugt
er
Angst.
Im
Klartext:
Die
größte
Angst
empfinden
wir
immer
dann,
wenn
wir
über
unsere
Situation
nachdenken
.
Angst
ist
somit
ein
„Denkkonstrukt“
und
somit
immer
ein
Produkt
unseres
Verstandes,
der
dummerweise
glaubt,
er
könne
alles
genau
bewerten
und
einschätzen.
Das
trifft
jedoch
nicht
zu,
denn
unser
Verstand
ist
zwar
ein
Wunder
der
Natur,
eine
biologischer
„Hochleistungsmaschine“,
ein
echter
Supercomputer,
aber
selbst
der
beste
Computer,
die
beste
Maschine
im
Universum
hat
begrenzte
Kapazitäten,
kann
nicht
allumfassend
denken,
nicht
alles
voraussehen
und
sollte
deshalb
auch
nicht
als
oberste
Kompetenz
in
Sachen
„Lebensgestaltung“
angesehen
werden
(eine
Maschine
kann nie der Chef sein).
„Man ist meistens nur durch Nachdenken unglücklich.“
(Joseph Joubert)
Wie
schon
gesagt:
Der
Drang,
alles
genau
im
Vorhinein
zu
wissen
und
sich
erklären
zu
können,
entspringt
der
nackten
Angst.
Und
Angst
ist
keine
gute
Ausgangsbasis
für
ein
krisenfreies
Leben.
Tatsache
ist:
Der
Verstand
kann
sich
trotz
aller
Planungen
NIEMALS
absolut
sicher
sein,
dass
sich
alles
nach
Plan
entwickeln
wird.
Es
gibt
immer
einen
„Faktor
X“,
den
der
Verstand
nicht
einkalkulieren
kann.
Das
bedeutet,
dass
der
Verstand
immer
im
Zweifel
ist,
so
gut
er
auch
etwas
vorbereitet
hat.
Und
Zweifel
sorgen
dafür,
dass
man
nicht
glücklich
ist,
dass
man
innerlich
nicht
abschalten
kann,
dass
man
unerfüllt
und
unausgeglichen
ist.
Kurzum: Dass man in der Krise ist. Ewiger Zweifel führt irgendwann zu neurotischem Zwangsverhalten.
Je
mehr Sicherheit wir haben wollen, desto neurotischer und desto unfreier werden wir.
Diesen
Satz
solltest
Du
Dir
sehr
genau
verinnerlichen,
lieber
Leser.
Ich
selbst
habe
bereits
vor
langer
Zeit
den
Drang
losgelassen,
alles
wissen
und
verstehen
zu
müssen.
Heute
verfahre
ich
so,
mit
meinem
Unverständnis
verständnisvoll
umzugehen,
meine
Fragen
und
Zweifel
lieb
zu
haben
und
mich
vertrauensvoll
auf
die
Unvorhersehbarkeiten des Lebens einzulassen.
Herzlichst, Eure Anke